Heimwerker stellen sich die Frage: Was ist ein SDS Plus Bohrer?
Ein wenig muss man schon die Materie bemühen, um die Frage eindeutig zu beantworten. Aber, kein Problem, es ist Sinn der Sache, den Dingen auf den Grund zu gehen…
Was ist also ein SDS Plus Bohrer?
Mit dem Kürzel SDS bezeichnet man gemeinhin ein Bohrerschaft-System, welches auf schlagende und drehende Elektrowerkzeuge ausgerichtet ist, also auch auf einen SDS plus Bohrer. Im Besonderen trifft es auf Bohrmaschinen und Bohrhämmer zu. Dieses Einsteck-System ist dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrerschaft mit speziellen Nuten versehen wurde, welche eine bessere Kraftübertragung garantieren.
Auf diese Art und Weise steht einem schnellen Wechsel von Meißeln und Bohrern ohne entsprechendes Werkzeug nichts mehr im Wege – ein großer Vorteil gegenüber anderen Einsteck-Systemen, der durch den SDS-Bohrer ermöglicht wird.
Woher kommt aber die Abkürzung SDS vor dem Wort Bohrerschaft?
Aus heutiger Sicht benutzt das Unternehmen Bosch den Begriff Special Direct System – Spannen durch System – auf internationaler Ebene. Aber ein kurzer geschichtlicher Abriss bringt mehr Gewissheit.
In den 1960er Jahren wurden viele nicht kompatible Bohrerschaft-Systeme entwickelt. Vorreiter in diesem Bereich war das allseits bekannte Unternehmen Hilti aus Liechtenstein. So wurde von Hilti 1967 ein 10 mm Einsteck-System entwickelt, das später unter dem Namen Hilti TE-Aufnahme bekannt wurde. Aber auch das Unternehmen Bosch war nicht untätig und entwickelte darauf im Jahre 1975 das „SDS-plus“ – ein Einsteck-System, was einen einheitlichen Schaft-Durchmesser von 10 mm aufzuweisen hatte. Nun zeigten sich die Vorzüge der Kompatibilität. Der entwickelte SDS plus Bohrer passte auch in die TE Aufnahme der Hilti-Geräte.
Eine Erfolgsgeschichte nimmt ihren Lauf
Ein großer Vorteil des SDS plus Bohrer Systems besteht darin, dass die Bohrer-Verriegelung sowie die Drehmoment-Übertragung getrennt voneinander erfolgen. Das führt dazu, dass sie fast verschleißfrei sind. Nun erfolgt die Bohrer-Verriegelung durch zwei Nuten, die sich gegenüberliegen und in die eine integrierte Kugel einrastet, die wiederum im Futter liegt.
Die Übertragung des Drehmoments erfolgt dagegen über zwei Nuten, die bis zum Ende durchgehen. Hier greifen dann Erhebungen im Futter formschlüssig ein, welche die Form von Balken haben. In der Fachsprache nennt man diese Erhebungen einfach Stege.
Nun setzt sich das Procedere in Bewegung und die Kugel rollt bei einer axialen Bohrer-Bewegung ab, und die Stege gleiten in den Nuten. Dabei ist es auch interessant zu wissen, dass nur ein kleiner Teil des Längsspiels genutzt wird, das insgesamt 13 Millimeter misst.
Mittlerweile sind die SDS-plus-Patente bereits ausgelaufen und das Unternehmen Bosch ist nicht mehr der alleinige Anbieter. Zur Zeit befinden sich keine technischen Weiterentwicklungen in Sachen SDS plus Bohrer mehr auf dem internationalen Markt.
Es existieren aber verschiedene Varianten, welche einen kleineren oder größeren Schaft-Durchmesser auszuweisen haben, die aber nicht austauschbar sind. Heute bestimmen andere Varianten das Geschehen mit. SDS-max, SDS-top oder SDS-quick folgten der ersten, von Bosch entwickelten Variante SDS-plus.
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